In den letzten Tagen bin ich häufiger gefragt worden, was denn ein Präsentationstrainer macht.

Ich dachte immer, das wäre klar. Ist es aber wohl nicht. Beim Humortrainer hatte ich ja damit gerechnet, dass ich Rückfragen bekomme aber hier?

Als Präsentationstrainer helfe ich anderen Menschen, wie sie vor einer Gruppe eine freie Rede halten. Dabei sind mir Ausdruck und Körperbewegungen viel wichtiger als Sprache oder Rhetorik. Natürlich kann ich das nicht raus lassen, aber es ist nicht der Schwerpunkt meiner Trainings. Ich achte bei meinen Teilnehmern mehr darauf, ob ihre Körperhaltung zu dem passt was sie sagen. Bis zu 80% sagt man, wird bei einer Rede über die Körpersprache vermittelt. Der Rest ist Sprache. Nur 7% werden dem Inhalt zugesprochen. Um die 7% kümmern sich aber alle Vortragenden selbst und als erstes. „Der Inhalt muss doch passen, ich muss doch kompetent rüber kommen!“, so die Aussagen der Teilnehmer. Klar, das muss schon passen. Aber es sind nur 7% der gesamten Erscheinung. Also kümmern wir uns doch lieber mal um die 93%, die ebenfalls wirken.

Jetzt höre ich schon die ersten rufen, dass sie ja wissen, dass es einen positiven und einen negativen Bereich für die Hände gibt, dass man die Gestiken nicht zu groß machen soll etc.

Dazu direkt mal zwei Dinge vorweg: 1. Körpersprache kann man nicht lernen. Die hat man eh schon. Und 2. Körpersprache lügt nicht.

Der eine hat eine ausladende Gestik, der andere eher eine sparsame. Der dritte drückt viel über die Mimik aus, das ist alles ok. Aber passt das auch immer zu dem was ich sage?

Was ich in meinen Trainings vermittel ist, dass man sich ganz natürlich auf der Bühne bewegen soll und keine Handbewegungen üben soll, die nicht zu einem passen. VIEL wichtiger ist, dass die innere Haltung zu dem passen muss, was ich sage. Sobald es dort zu Inkongruenzen kommt (Ich hab kein gutes Gefühl, das unausgegorene Produkt vorzustellen, aber ich sag den Leuten jetzt mal, dass es eine super tolle Neuentwicklung von uns ist), nimmt der Zuhörer das wahr. Stimmung und Körperausdruck hängen unmittelbar zusammen. Da nutzt auch das beste Schauspielern nix (es sei denn Sie sind Robert de Niro).

Wahre Begeisterung für eine Lösung oder ein Produkt spürt der Kunde. Sie wird über den Körper und über die Augen vermittelt. Die Augen strahlen, sagen wir dann oder freuen sich und lachen mit. Und genau diese Begeisterung zu wecken, das wird in meinen Trainings geübt. Das erreichen wir z.B. mit Körperübungen um Emotionen wieder einmal zu erleben und selber zu spüren. Auch den Wechsel von einer Emotion in die andere wird trainiert. Denn wie ich mich fühle ist meine eigene Entscheidung. Doch wie ich mich fühle, sieht und spürt der Kunde. Deshalb sollte ich mich vor einer Präsentation immer in einen guten Zustand versetzen. Dazu werden ebenfalls Übungen gemacht.

Wenn wir von einem Thema überzeugt und selbst begeistert sind, dann vermitteln wir das auch an unsere Zuhörer.

Der Zuhörer erinnert sich hinterher nur noch daran, wie er sich bei Ihnen gefühlt hat, aber nicht an das, was Sie gesagt haben.

In diesem Sinne: immer schön begeistert von seinen eigenen Produkten sein, dann kommt es auch an!